Diesen Satz aus meinem Mund, beziehungsweise aus meiner Feder, ist schon ein starkes Stück. Ich bin ein riesiger Fan von Büchern als Marketinginstrument. Schließlich habe ich 2015 denselben Weg gewählt, um Bekanntheit zu erreichen. Meine Herausforderung war, eine Expertise im Bereich der Sympathiegewinnung aufzubauen. Dies habe ich mit meinem Buch: „Der Sympathie-Code: Wie Sie andere für sich gewinnen“, erschienen im Goldegg-Verlag, auch erreicht. Und dennoch schreibe ich nun, dass ein Buch für viele angehende Experten nicht der richtige, beziehungsweise optimale Weg ist. Wie ich dazu komme, begründe ich gleich ausführlich.
Der Schnitt des Ghostwriters ins eigene Fleisch
Ein eigenes Buch in Händen zu halten, ist wohl der Traum vieler Menschen. Etwas Bleibendes zu hinterlassen. Ich verstehe diese Gedanken, da ich den Weg bereits selbst mehrere Male gegangen bin und ich habe bereits etliche Kunden in diesem Themenbereich beraten. Allerdings vielen auch dezidiert abgeraten von einem eigenen Buch.
Meine Expertise ist es, Menschen zu einem professionellen Buch zu bringen, das ihnen beim eigenen Markenaufbau unterstützt. Genau hier liegt der Hund begraben. Mein Ziel ist es in jedem Beratungsgespräch, die bereits bestehende Marke des Kunden zu schützen, zu stärken und auszubauen. Das kann, muss aber nicht mit einem Buch funktionieren! Und das sage ich als Buch-Experte und Ghostwriter. Wie komme ich dazu?
Ein Buch folgt eigenen Marketingregeln
Ein eigenes Buch ist ein fantastisches Tool für die eigene Vermarktung. Bereits seit Jahrzehnten redet man das Buch tot und dennoch liefert der Buchhandel relativ stabile Absatzzahlen. Es wird also – glücklicherweise – noch gelesen. Deshalb bietet sich ein Buch auch an, um die eigene Expertise zu demonstrieren und eigene Produkte und Services an die Frau oder den Mann zu bringen. Es ist noch immer etwas Besonderes – auch für mich – als Autor bezeichnet zu werden. Etwas, das nicht jeder schafft.
ALLERDINGS – dieses allerdings ist so groß, dass ich es großschreibe, müssen einige Dinge mitbeachtet werden bei einem Mammutprojekt wie einem Buch. Es ist nämlich keinesfalls so, dass meine Kunden ein Buch schreiben und dann sofort international berühmt sind. Ich bin diesem Irrglauben selbst verfallen, doch er entspricht nur in den seltensten Fällen auch der Wahrheit. Die Realität ist viel eher, dass ein Buch viel Zeit, Energie und Arbeit benötigt, um es überhaupt fertig zu stellen. Danach beginnt die eigentliche Arbeit in Form von Marketing und PR , sonst kauft ja niemand das geschriebene Werk. Insgesamt kann man wohl von einem Zeitraum zwischen einem und zwei Jahren, für die gesamte Planung und Umsetzung des Projektes, ausgehen.
Professionelle Buch-Beratung kann tausende von Euro sparen
Viele meiner Klienten kontaktieren mich in dem Glauben, dass ich ihren Buch-Wunsch „blind“ annehme und akzeptiere. Nein, das ist bei mir nicht der Fall. Ich weiß sehr genau, wieviel Arbeit, Liebe und Geld tatsächlich in so einem Werk steckt und welche Leistungen es für meine Kunden bringen kann. Deshalb plane ich mehrere Beratungssessions ein, um wirklich dahinter zu kommen, wie die Ausgangsbedingungen sind, welche Erwartungen an das eigene Werk geknüpft werden und wie sich ein Buch in die eigene Marketingchoreografie einfügen kann. Hinzu kommt, dass kaum jemand weiß, wie der Hase am Buchsektor wirklich läuft. Deshalb kann es vorkommen, dass sich ein „Nein“ von mir zu einem Buchprojekt sogar monetär auswirkt. Statt vielleicht tausende von Euro, hunderte Stunden von Arbeit und riesige Mengen an Energie in ein Projekt zu stecken, das nicht die Auswirkungen erzielt, die ich mir erwünsche, stecke ich mit meinen Kunden viel lieber die Ressourcen in Bereiche, die schneller positive Auswirkungen auf das eigene Business haben können. Für den Erfolg müssen die richtigen Dinge zur richtigen Zeit umgesetzt werden.
Buch-Bedingungen
Eine Garantie auf Erfolg gibt es nicht. Egal, von wem Sie sich beraten lassen oder mit welchem Verlag Sie auch Kontakt aufnehmen. Die Verkaufszahlen bleiben immer ein Stück Zufall. Außerdem heißt es nicht, dass große Verkaufszahlen auch automatisch für Sie einen Erfolg bedeuten. Am Ende des Tages zählt die Wertschöpfung, zählen die verkauften Produkte und Services, die aufgrund eines Buches verkauft wurden. Wer es schafft, aus einem Buch, einen S.M.A.R.T.-Seller zu machen, benötigt gar keine hohen Verkaufszahlen, um erfolgreich zu agieren. Natürlich ist ein Bestseller gut fürs eigene Ego, doch monetäre Auswirkungen können auch niedrigere Verkaufszahlen haben.
Wie ein S.M.A.R.T.-Seller zu schreiben ist, werde ich in den folgenden Blogartikeln erklären. Ich stütze mich dabei auf Dutzende von mir umgesetzte Buchprojekte. Wer hier schneller Informationen benötigt, kann mir gerne auf smart@michael-jagersbacher.at eine Nachricht schreiben.
Wann ein eigenes Buch Sinn macht
Prinzipiell macht ein Buch immer Sinn. Es sind lediglich die eigenen Erwartungen, die hin und wieder zurechtgerückt werden müssen:
- Ein eigenes Buch kann, muss nicht zum eigenen Markenaufbau beitragen.
- Ein eigenes Buch entfaltet erst über einen gewissen Zeitraum seine Marketingkraft. Es ist das völlig falsche Medium, wenn es um einen schnellen Markenaufbau gehen soll.
- Ein eigenes Buch kommt am Ende des Brandingprozesses, nicht am Anfang. Zuerst muss die gesamte Marketingchoreografie stehen. Erst danach sollte man ein Buch schreiben bzw. herausbringen, um einen tatsächlichen Wertschöpfungsprozess zu erzielen.
- Ein eigenes Buch muss die eigene Expertise und Positionierung klar herausarbeiten. Es hilft der „coolste“ Titel nichts, wenn es kein sinnvolles Branding ermöglicht.
- Ein eigenes Buch ist keine Cash-Cow. Selbst, wenn mehrere tausend Bücher verkauft werden, erhalten Sie nur wenig Provision. Die Wertschöpfung aus dem Buch muss von anderer Stelle kommen.
- Es muss strategisch klug überlegt werden, wie das eigene Buch in den Markt gelangt. Das hat große Auswirkungen auf den Schreib- und Marketingprozess.
Aus meiner Erfahrung in den letzten sechs Jahren meiner Selbständigkeit, bin ich geneigt zu behaupten, dass ein Buch sich vor allem für Menschen eignet, die bereits eine gewisse Marke und eine gewisse Community-Größe aufgebaut haben. Vom umgekehrten Prozess ist in den allermeisten Fällen abzuraten.
Fazit eines Buch-Beraters und Ghostwriters
Mit diesem Blogartikel habe ich mir vielleicht viele Arbeitsaufträge vereitelt. Ich könnte natürlich marktschreierisch agieren und sagen, dass ein Buch immer die beste Lösung für alles, in jeder Situation ist. Doch das stimmt einfach nicht. Da bleib ich lieber ein ehrlicher „Michl“ (haha) und arbeite langfristig mit Kunden, die meine Ehrlichkeit zu schätzen wissen.
Ein Buch ist die Krone des eigenen Marketings und nicht das Fundament. Es müssen ganz viele andere marketingtechnische Faktoren bearbeitet werden, bevor ein Buchprojekt überhaupt angedacht werden kann. Dafür gibt es Berater, die sich in dem Sektor auskennen. Ich hoffe für Sie, dass Sie an einen solchen, ehrlichen Berater gelangen, der Ihnen nicht das Blaue vom Himmel erzählt und Ihnen später erst klar wird, dass das Blau vom blauen Auge herrührt.
Ihr Michael Jagersbacher